Vor- und Nachteile der Musterfeststellungsklage

Viele im Mercedes Abgasskandal betroffene Fahrzeuginhaber fragen sich, ob sie sich einer Musterfeststellungsklage anschließen oder doch lieber den Weg einer Individualklage gehen sollen.

Deshalb haben wir auf dieser Seite die Vorteile und Nachteile einer Musterfeststellungsklage gegen die Daimler AG zusammengestellt.

Vorteile der Musterfeststellungklage gegen die Daimler AG

  • Die Teilnahme an einer Musterfeststellungsklage (MFK) ist in erster Linie für Verbraucher, die über keine Rechtsschutzversicherung verfügen, interessant. Denn bei einer Anmeldung und Teilnahme an einer solchen MFK besteht keinerlei finanzielles Risiko.
  • Bei einer gerichtlichen Niederlage trägt der Verbraucherverband die Prozesskosten, bei einem Erfolg für die klagenden Verbraucher die Daimler AG.
  • Einige (spezialisierte) Anwaltskanzleien übernehmen kostenfrei und rechtssicher die Anmeldung im Klageregister.
  • Kommt es zu einem Urteil, ist diese Grundsatzentscheidung für andere Gerichte bindend. Das erleichtert die anschließende Durchsetzung der individuellen Ansprüche erheblich.
  • Die Teilnahme an der MFK hemmt die Verjährung, die sonst bei einigen Modellen bereits zu Ende 2021 eintreten könnte – Verbraucher mit einem abgasmanipulierten Mercedes- Dieselfahrzeug würden anderenfalls unter Umständen ihre individuellen Schadensersatz-ansprüche nicht mehr durchsetzen können.
  • Sollte das Verfahren mit einem Vergleich enden, erhalten Teilnehmer an der MFK individuell Zahlungen, ohne anschließend noch einzeln klagen zu müssen.

Nachteile der Musterfeststellungsklage gegen die Daimler AG

  • Ein Musterfeststellungsverfahren kann sich über einige Jahre hinziehen, zudem davon auszugehen ist, dass die Daimler AG im Falle einer erstinstanzlichen Niederlage Rechtsbeschwerde beim Bundesgerichtshof einlegen würde.
  • Selbst bei einem positiven Ausgang für die Verbraucher müssten diese im Anschluss an die MFK ihren individuellen Anspruch noch im Zuge einer Einzelklage verfolgen.
  • Kläger im Dieselskandal müssen sich einen Gebrauchsvorteil für die gefahrenen Kilometer anrechnen lassen. Je länger das Verfahren dauert, desto mehr Kilometer werden i.d.R. gefahren. Dies kann im Endeffekt  dazu führen, dass der gerichtlich durchgesetzte Anspruch von dem Nutzungswertersatz vollständig aufgefressen wird und letztendlich nach Saldierung kein Schadensersatz mehr gegeben ist.
  • Kommt es zu einem Vergleich, kann nicht individuell verhandelt werden. Das von der Daimler AG dann unterbreitete Angebot muss angenommen werden – oder man muss seine individuelle Ansprüche wieder einzeln geltend machen (sog. Opt-Out).
  • Gewinnt die Daimler AG das Musterfeststellungsverfahren, ist diese Entscheidung für alle in der MFK verbliebenden Teilnehmer bindend. Diese können dann anschließend nicht mehr im Zuge einer Einzelklage vorgehen.
  • An einer MFK können sich ausschließlich Verbraucher beteiligen – Selbstständige und Unternehmen jedoch nicht.

Wenn Sie unsicher sind, ob in Ihrem persönlichen Fall die Teilnahme an der Musterfeststellungsklage gegen die Daimler AG überhaupt möglich ist und sich lohnt, klären wir Sie gerne in einem persönlichen Beratungsgespräch auf und beantworten Ihre Fragen.

HAHN Rechtsanwälte gehört zu den erfolgreichsten Kanzleien im Mercedes Abgasskandal und kennt nicht nur die rechtlichen Möglichkeiten, sondern auch die technischen Hintergründe genau. Wir stehen seit über 30 Jahren auf der Seite von Verbrauchern und verteidigen deren Rechte gegen vermeintlich übermächtige Gegner wie Banken, Fondsgesellschaften oder wie im Falle des Dieselskandals die Autoindustrie.